Bedürfnis - oder Tick?

 

"Ich bin nun mal so. Wenn du mich wirklich liebst, musst du mich so annehmen!"

"Das ist mir eben wichtig, nimm bitte Rücksicht darauf!"

 

Gute Sätze eigentlich, oder?

 

Ja - wenn sie nicht als Ausrede dienen, damit du dich nicht mit deinen Ticks und Macken beschäftigen musst :)

 

Du willst dich lieber nicht reflektieren und schon gar nicht ändern?

Dann nutze solche Sätze wie oben, schlage sie deinem Partner als Killerphrasen um die Ohren und mache ihn damit mundtot.

 

Du willst dich weiterentwickeln? Du willst die unglaubliche Chance nutzen, dass jemand, der sehr nah an dir dran ist, dir Rückmeldung gibt, wenn du gerade seltsam bist?

Dann lass dich auch mal auf die Meinung deines Partners ein und spiele sie ernsthaft durch:

Schieße ich mich hier auf Nebensächliches ein?

Mache aus einer Mücke einen Elefanten?

Warum ist mir das so wichtig?

Was steckt dahinter?

 

Frage dich ein paar Mal hintereinander: Was ist das Gute daran? Und was ist das Gute wiederum daran? Und daran?

So kommst du auf deine dahinter liegenden Motive und Bedürfnisse.

 

Jetzt überprüfe für dich: Entsprechen diese Motive meinen Werten? Oder sind sie Relikte aus meiner Kindheit? Etwas, das ich eigentlich längst abstreifen sollte?

 

Flexibles Selbst, nennt das David Schnarch. Stabil sein ist wichtig. Flexibel sein genauso, denn sonst wirst du irgendwann ein eingefahrener verbitterter Mensch, mit dem es dein Partner nicht leicht haben wird. :)